Immer schön sauber bleiben

Oho, was für ein hübscher Frühlingsbote: Eine stängellose Schlüsselblume.

 

Da will ich doch gleich mal nachfragen, was sie für tolle Talente als pflanzliche Wiesenheldin  so mitbringt.

 

 

„Ich bin eine leckere  Futterstation. Einige Raupenarten mögen meine Blätter und viele Insekten besuchen meine Blüten, um Nektar zu erhalten. Und wenn dann die Samen reif sind, bekommen sogar die Ameisen ihren Teil. Denn wir produzieren an den Samen ein kleines, süßes Anhängsel, als Belohnung für die Ameisen, weil sie unsere Samen verteilen.“

 

„Ich als Regenwurm mag ja Humuserde.

Wie magst du denn deinen Erdboden?“

„Ich mag nährstoffreichen Boden, Kalkarm sollte er sein und vor allem locker. Aber steiniger Lehmboden geht zur Not auch. In der Nähe sollte auf jeden Fall ein Busch oder so was ähnliches stehen, damit nicht nur Sonne, sondern auch Schatten da ist. Ich mag keine pralle Sonne!“

 

„Wir Regenwürmer können durchaus bis zu 12 Jahre alt werden,

wie ist das so bei Deinem Pflanzenstamm?“

„Meist werden wir so zwischen 10 und 30 Jahre alt. Wenn wir Glück

haben auch mal 48 Jahre. Bis wir Erwachsen sind und das erste

Mal blühen können, müssen wir 20 Monate alt sein.“

 

„Habt ihr Heilfähigkeiten wie die Echten Primeln?“

„Ja, aber nicht so viele. Und nicht alle Arten von Primeln sind essbar oder Heilpflanzen. Die Becherprimel, die bei den Menschen so oft im Vorgarten und im Blumentopf zu finden ist, die ist zum Beispiel giftig! Sie besitzen das Gift mit Namen Primin. Selbst wenn nur Blätter entfernt werden, und der Stoff somit auf die Haut gelangt, dann kann es bei einigen Menschen sogar zur Blasenbildung und Juckreiz kommen.

 

Wir natürlich gewachsenen Primeln sind da anders.

Wir besitzen kein Primin, haben aber dafür viel von dem

Stoff Saponine in unserem Inneren.“

 

Ah, Saponine sind doch ebenfalls in Waschmitteln und Seifen von Euch Menschen zu finden... hm, wenn Pflanzenteile solch einer Primel klein geschnitten und mit viel Wasser gut vermengt und geschüttelt werden, beginnt die Flüssigkeit zu schäumen.

 

„Hm, braucht ihr diesen Stoff, um sauber zu bleiben?“

„Nein! Das ist eine Art Abwehrstoff gegen große Fressfeinde, wie Schafe und Rehe, und gegen Pilze. Der Mensch besitzt ein Imunsystem, das ihm hilft gesund zu bleiben. Bei uns bewirkt das Saponin etwas ähnliches!“

 

„Ah, dann ist Deine Heilfähigkeit wohl gegen Entzündungen, kann das sein?“

„Ja, durchaus. Allerdings dürfen unsere Pflanzenblätter nur in geringen Mengen als Tee verwendet werden – und der Mensch muss einen gesunden Darm haben. Wenn der Stoff Saponin ins Blut der Säugetiere kommt, dann könnte dieser die Roten Blutkörperchen dort zerstören.“

 

Ui, das wäre ganz schlecht, denn Säugetiere brauchen diese kleinen, roten Helfer im Blut, damit der eingeatmete Sauerstoff überall im Körper verteilt wird. Ohne diese Helfer würde der Mensch ersticken, genauso wie ein Regenwurm, dessen Haut langsam eintrocknet... von daher werde ich mich jetzt wieder besser ins feuchte Gras begeben.

 

Bis Morgen

Euer Balduin

 

 

 

 

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