Rothaarig

Ach, endlich ist Frühling!

Ich, Marina Lauffein, bin ja erst seit einigen Tagen unterwegs und vertrete mir meinen Muskelkörper. Nach dem Winterschlaf in meinem Schneckenhaus hat es wirklich gut getan, herum zu kriechen und die Erde wieder zu fühlen. Und all diese wunderbaren Düfte!

Einfach wunderbar… aber Moment, irgendwie komm ich mir gerade etwas beobachtet vor. Wird doch wohl hoffentlich nicht einer meiner Fressfeinde sein. - Nunja, Bänderschnecken wie ich sind bei einigen Tierchen als leckere Mahlzeit sehr beliebt.

 

„Guten Morgen, Frau Schnecke! Ich bin vor einigen Minuten aus meiner Bruthöhle geschlüpft und schau mich gerade ein wenig um!“

 

„Auch einen schönen guten Morgen.

Ich bin Marina, eine Wiesenhelden-Reporterin.

Zu welcher Art der Bienen gehörst du denn?“

„Ich bin eine Wildbiene und mein Volk zählt zu den roten Mauerbienen. Ich bin übrigens ein Weibchen. Die Männchen sind etwas kleiner als ich, haben aber dafür Fühler, die doppelt so lang sind wie meine.“

 

„Aha, du bist gerade mal  10 mm – wow, dann sind die Männchen

ja sehr klein. Bist du eine Arbeiterin oder eine Königin?“

„Weder noch! Wir Mauerbienen haben keinen Staat. Wir leben allein –

sind sozusagen allein erziehend. Zuerst kommt die Paarung,

dann das Suchen einer Nisthöhle und nicht vergessen den

Futtervorrat für den Nachwuchs sammeln.“

 

„Und wie sieht so eine Nisthöhle aus?“

„Das können Löcher in Mauern sein, in Holz oder eben hohle Pflanzenstängel. Wenn das Ei gelegt ist und genügend Vorräte da sind, wird das Loch mit Lehm zu gemacht. Je nach länge des Loches

bauen wir mehrer Nisthöhlen hintereinander.“

 

„Aber wie findet man denn da den Ausgang, wenn es ein Vorne und eine Hinten gibt?

Was ist, wenn du dich irrst und

in die falsche Richtung dich

heraus gräbst?“

 

„Tja, da haben wir Mauerbienen einen Trick. Beim Bau der Lehmwand passiert nämlich etwas ganz besonders. Dadurch, dass die Außenseite schneller trocknet, nimmt die Wand eine nach Außen gewölbte Form an, also konkave Form. Ein weiter Grund ist, dass ja immer nur Stückweise neuer Lehm aufgetragen wird und gegen den noch weichen ersten Lehm gedrückt wird. Und wenn mehrer Brutzellen hintereinander angelegt werden, wird das ganze noch raffinierter. Denn dann wird eine Türschwelle davor gebaut, die sichelförmig ist.

 

Doch genug geredet, ich muss mir noch etwas die Beine vertreten

und dann los fliegen. Ich hab noch ne Menge zu tun!“

 

Da fällt mir ein, als Balduin am 1, März unterwegs war, ist ihm doch ein Männchen dieser Art über den Weg geflogen - wenn Ihr zurück "blättern" wollt?

 

Bis Montag dann!

Eure Marina

 

Wenn Ihr mal Fotos sehen wollt, wie eine Mauerbiene schlüpft oder welche Fressfeinde sie hat, dann schaut doch mal unter diesem Link nach:

https://www.naturgartenfreude.de/

 

Manchmal gibt es nur sehr wenig Blüten im Frühjahr. Aus diesem Grund wurde hier auf den Ast eine sehr schmale Spur Honig aufgetragen - mit der Kante eines Kaffeelöffels.

Und die kleine Biene nascht emsig und stärkt sich. 

Die Zunge ist übrigens dieser langer Strich, der unten an den Kiefern heraus lugt... sie ist sehr lange und schmal. Damit kommt die Mauerbiene sehr gut auch an den Nektar von langen, schmalen Blütenkelchen!

 

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