Ich spreng sogar Mauern!

 Was sprießt denn da aus der Erde? Sieht auch wie Spargel, den die Menschen so gerne verspeisen. Sehr merkwürdig. Dabei gibt es hier doch gar keinen Garten, den Menschen angelegt haben. Da muss ich doch als Wiesenhelden-Reporter heraus finden, was es damit auf sich hat.

 

„Hihi, das ist lustig. Als Spargel hat mich noch kein Wiesenheld angesprochen. Ich bin nicht einmal mit denen verwandt, sondern

mit der Pflanze, die die Menschen Rhabarber nennen.

Ich schmecke auch so ähnlich. Manche Menschen kochen

meine Schößlinge daher ganz gerne, so lange meine Auswüchse so klein sind - mein Name ist übrigens Japanische Staudenknöterich.“

 

„Stammst du etwa aus Japan?“

 

„Japan und China sind unsere Heimat. Wir wachsen dort meist an Vulkanhängen und da braucht es sehr viel Kraft, um sich durchsetzen zu können. Selbst Mauern und Asphaltdecken sind für meine Art kein Hindernis. Unterirdisch lassen wir meterlange Wurzelknollen wachsen. Auf den ersten Blick wirken sie zerbrechlich, aber das ist sogar wichtig! Denn dieses Zersplittern wie Glas ermöglicht unzähligen neuen Keimlingen nach oben aus der Erde heraus zu wachsen. Jedes Teilstück kann austreiben. Sind es zehn Splitter, so ergibt es genau diese Anzahl von neuen Pflanzen. “

 

„Wow! Bist du etwa unzerstörbar?“

„Nein, das nicht. In Japan gibt es einige Pflanzen oder Tierarten, die einen Knöterich wie mich zurecht stutzen können. Allerdings muss ich zugeben, hier in Europa ist das anders. Hier gibt es keine Pflanze und kein Tier,

das mir gewachsen ist. Daher wird meine Art wohl in absehbarer Zukunft die beherrschende Pflanze hier sein. Und, wenn ich dann im Herbst

blühe, bin ich die tollste Bienenweide, die man sich vorstellen kann.

Ein Nektarparadies für jedes Insekt.“

 

„Aber wie kamst du überhaupt hierher? Japan ist sehr weit weg.“

Nun, den Menschen hat mein schneller, hoher Wuchs gefallen.

Da brauchten sie nicht Jahre zu warten, bist ein Bereich zugewachsen

war – nur ein paar Wochen.“

 

„Dann bist du wohl recht neu hier, denn du bist ja nur wenige Zentimeter hoch.“

 

 „Nein, bin schon seit Jahren an diesem Ort. Allerdings sterben im Winter meine oberirdischen Ausläufer ab und da vor einigen Wochen hier ein Brand war, sind diese dürren Äste alle verschwunden.“

 

„Hast du sonst noch ein Supertalent, außer dem, dass du selbst Mauern sprengen kannst?

„Nun, ich habe die Gabe Schwermetalle und sogar radioaktive Strahlung aus dem Boden zu holen und in meinem Körper zu binden. Mehr noch,

ich kann diese Gifte sogar umwandeln, so dass man meine jungen Triebe trotz allem unbedenklich essen kann. Da sind auch viele Vitamine und Mineralstoffe drin, die einen tierischen Körper gesund erhalten können. Die alten Chinesen haben meine Art und vor allem die Wurzeln gern für ihre Medizin genutzt.“

 

Na, dann wäre das ja mal eine interessante Idee, wie ihr Menschen euch gesund erhalten könnt und gleichzeitig könnt ihr mit eurem großen Hunger, der euch umtreibt, mal dafür sorgen, dass das Gleichgewicht in der Natur verbessert wird. Denn wenn diese Pflanze wirklich die Herrschaft hier anstrebt, wäre das für die biologische Vielfalt eine Katastrophe!

 

Eure M.L.

 

Wenn Ihr noch mehr über diese Pflanze wissen wollt, dann schaut auf dieser Seite vorbei: www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/japanischer-knoeterich/

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