Immer richtig verpackt

Sonnenschein und ich schleimere gemütlich am Wasser entlang – genau das Richtige für eine Schnecke: Es gibt viel zu sehen und vom Wasser her steigt genügend Feuchtigkeit auf.

 

Ui… da sind ja Keimlinge im Wasser, ob die sich wohl verirrt haben?

 

„Wir mögen wie junge Keimlinge aussehen, aber wir sind keine. Wir gehören zum Stamm der Gewöhnlichen Schwimmfarne.“

 

„Dann seid ihr mit den Farnen an Land verwandt?“

„Ja, genau! Nur dass wir keine Festhaltewurzeln wie die brauchen,

um uns am Erdboden zu verankern. Und es macht Spaß, nicht so fest stehend zu sein, wie es Pflanzen sonst sind, so können wir immer in Bewegung bleiben – ohne, dass wir Beine oder Füße und Muskeln

zum Laufen oder Kriechen brauchen.“

 

„Von solch verrückten Pflanzen hab ich

letzte Woche auch berichtet in meinem Blog.

Sie sind auch so etwas besonderes wie du!

Hast du denn überhaupt Wurzeln?“

„Genau genommen nicht. Zwei Blätter tragen mich auf dem Wasser und können mit Hilfe von Sonnenlicht entsprechend Zucker herstellen. Das dritte Blatt befindet sich unter Wasser und ist so feingliederig und filigran, dass es wie eine Wurzel aussieht. Und es kann genauso wie eine Wurzel die Nährstoffe aus dem Wasser heraus ziehen.“

 

„Wie schaffst du es dich eigentlich über Wasser zu halten?

Also an der Oberfläche stehen zu bleiben?“

„In meinem Blattinneren gibt es Luftkammern. Das funktioniert im Prinzip wie bei den Menschen, wenn sie schlechte Schwimmer sind und sich mit Hilfe von ihren auf geblasenen Plastikfiguren über Wasser halten. Die darin enthaltende Luft trägt auf der Wasseroberfläche.“

 

„Also von den Algenfarnen gibt es nur eine Art hier.

Hast du viele Verwandte deiner Art hier in Europa?“

„Nein, wie die Algenfarne zähle auch ich zu den Wasserpflanzen,

die viel Wärme und Licht brauchen. Die meiste Artenvielfalt von meinem Stamm ist in Asien zuhause!“

 

„Wie vermehrt ihr euch?“

„Das ist recht kompliziert. Wir entwickeln Sporen, genauso wie die Farne an Land. Wir haben weibliche und männliche Sporen, die auch ganz unterschiedlich groß sind. Ein jedes steckt in einer passenden Hülle, wie ein Geburtstagsgeschenk. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, löst sich wie von Zauberhand die Verpackung und die Sporen sind frei.“

 

Ah, wie bei den Insekten. Die Weibchen sind da meist um einiges Größer, als die Männchen. Und bei den Frucht bringenden Pflanzen sind es die Früchte, die die Samen enthalten. Somit sind zum Beispiel beim Apfel, das süße Fruchtfleisch die entsprechende Umhüllung bzw. Verpackung. In seinem Inneren verbirgt sich das eigentliche und sehr kostbare Geschenk des Lebens.

 

„Und wenn sich dann die beiden Sporen finden, werden beide sozusagen abermals als Geschenk verpackt. Dort entwickelt sich dann unser Farnbaby, das später dann ins Wasser entlassen wird.“

 

Ui, das ist ja wirklich überaus kompliziert!

Wie gut, dass ich eine Schnecke bin!

Also bis Morgen dann!

Eure Marina

 

 

Aber nicht nur die Luftkammern im Inneren helfen der Pflanze dabei, nicht im Wasser zu versinken.

Sie besitzt auch viele Härchen, die wie bei einigen Insekten und Spinnen, Luftblasen speichern können.

Sollte mal zu viel Regen von oben kommen, der sie ins Wasser hinein drückt, so sorgen die Luftblasen in den Härchen, dass das Blatt wieder auftauchen kann.

Die Blätter besitzen zudem eine Wachsschicht, so können sie nicht wirklich nass werden und jeder Wassertropfen wird regelrecht zu einer kleinen Kristallperle, die auf de Blatt bei Bewegung herum rollen kann.

 

 

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