Balduins Sternentraum Teil 4

Das Sternenlied des kleinen Kometen huscht weiter durch Balduins Gedanken. Es gefällt ihm so gut, dass er es in seinem Traum zu singen beginnt:

 

Das Tor zum Sternenwunderland

öffnet sich dir kurzerhand,

wenn vor Freude und Lichterglanz

dein Herz vollführt einen tollen Tanz...

 

Im Inneren des Regenwurms beginnt es immer froher zu pochen. Schon kann er das Licht in sich spüren, als würden die Sterne über der Erde für ihn allein nur strahlen und er wäre mitten drin. Voller Freude kriecht er in seiner Fantasie durch das Weltraumland.

Und jeder der Sterne hat irgendwie eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Glühwurmweibchen. Da diese im Gegensatz zu den Männchen keine Flügel haben, fällt ihr heller Körper mehr auf und das Licht in ihrem Hinterteil scheint auch viel heller zu leuchten.

In Balduins Traum taucht Weiß-köpfchen ebenfalls auf und schenkt unserem Wurm eines ihrer Lichthaare. Und, das hat seine Besonderheit: Erinnert Du Dich noch daran, was man sich von Sternschnuppe erzählt? Genau!

 

Während unser Regenwurm seinen Wunsch aufsagt, glimmt das Haar hell auf: „Ich wünsche mir ein kusch’liges Weihnachtsfest mit all meinen Freunden!“

Im selben Moment ploppt ein Stern nach dem anderen auf – wie die Türchen an einem Adventskalender – und zum Vorschein kommen viele unserer Wiesenhelden.

Da ist der Grashüpfer Toni, der mit seiner Gitarre ein Lied anstimmt; die Wespe Frederika, die dazu freudig summt. Weitere Helfer aus dem Wiesenreich tauchen auf und tanzen dazu. Marina, die Bänderschnecke, schleimert und wiegt sich im Takt der Musik, sie hat ja keine Beine.

Bald schon erscheint Balduin die Sternen-welt wie eine gigantische Wiese auf der alle gemeinsam musizieren und feiern. Dem Wurm wird’s ganz warm ums Herz. Und als die Feier ihren Höhepunkt erreicht hat, beginnt alles um den kleinen Wurm immer heller und heller zu werden. Bis er gar nichts mehr erkennen kann. Gleichzeitig spürt er ein Zittern in seinem Körper, das immer heftiger wird.

Der Traum verschwindet nach und nach aus seinem Kopf. Balduin nimmt seinen Körper immer stärker war. Und vor allem, wo er sich befindet: in seiner Kuschelhöhle, die er sich vor einiger Zeit gebaut hat, um den Winter zu verschlafen.

 

Das Beben allerdings hält an. Nun ist unser Wurm plötzlich wieder hell wach. „Was ist denn los?!“ Fragt sich Balduin und versteht die Welt nicht mehr.

Noch nie ist er um diese Jahreszeit aus seinem Schlaf erwacht. Und noch niemals hat er erlebt, dass seine kleine Welt so erschüttert wird. Im Regenwurm erwacht Angst. Am liebsten würde er flüchten, aber wo soll er auf die Schnelle denn hin?

 

Gut, Regenwürmer fressen sich durch die Erde, in dem sie diese in ihr Mäulchen schieben und in ihrem Körper verdauen. Auf diese Weise reichern die Würmer den Boden mit kostbaren Nährstoffen an. Sie erschaffen sozusagen leckere Mahlzeiten für die Pflanzen - aber das tun sie in aller Gemütlichkeit. Hektik kennen die Würmer nicht, sie könnten niemals sich in eile durch die Erde fressen. Schließlich gilt es die Welt mit allen Sinnen zu erleben und sie in aller Ruhe so um zu gestalten, dass die Pflanzen besser wachsen können und sich wohlfühlen.

 

Wie gebannt schaut Balduin auf die bebenden Wände. Sein Herz schlägt ihm bis zum Hals. Kurz darauf beginnt die Wand zu bröckeln.

Erde fällt in seine Kammer hinein und im nächsten Moment schauen zwei Augenpaare zu ihm herein. Unser Wurm schluckt heftig und kann es kaum glauben.

Diese beiden Augenpaare gehören zu Balduins besten Freuden: Josephe Melodio und Henry von Brille.

Seit dem unser Regenwurm meist nur noch oben in der Wiese als Wiesenhelden-Reporter unterwegs ist, buddelt er sich nur nahe an der Oberfläche durch den Erdboden und hat daher seine beiden Freunde schon sehr lange nicht mehr gesehen.

Die Freude ist groß – auf beiden Seiten. Gemeinsam vergrößern die drei die Kuschelhöhle und umarmen sich.

„Wie habt ihr mich nur gefunden?!“ Fragt Balduin, der es immer noch nicht glauben kann, dass seine Freunde nun bei ihm sind.

„Och, das war gar nicht so schwer“, meint Josephe. „Du weißt doch! Ich liebe Musik. Und als da plötzlich ein wunderschönes Lied durch die Erde hindurch wanderte, hab ich gleich deine Stimme erkannt.“ - „Ja, und dann haben wir beide uns auf den Weg gemacht, um bei dir zu sein!“ ergänzt Henry.

Und so erlebt unser Balduin seine erste und wunderschönste Weihnachtszeit, die von einem Stern beflügelt worden ist.

 

Und Euch wünsche ich auch wunderschöne Festtage und die tollsten Träume.

Eure Wiesenhelden-Mama Andrea

Und falls Ihr mit den kleinen Wiesenhelden sozusagen ein wenig mifeiern möchtet, dann findet Ihr auf Youtube ein bekanntes  Weihnachtslied à la Wiesenhelden-Theater - einfach aufs Bild klicken und weiter geleitet werden!

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